Ivana Kardum
Datenschutzbeauftragte
Wie kaum ein anderes Medium vernetzt das Internet zahlreiche Bereiche unseres Lebens. Selbst die Entwickler dürften über das Ausmaß und das Wachstum dieses Mediums erstaunt sein.
Daher ist es heute wichtiger denn je, dafür zu sorgen, dass die Nutzung des Internets sicher für uns ist. Diesbezüglich gibt es viele Anwendungen, Dienste und Software-Optionen, die Sicherheit im Internet versprechen. Jedoch muss sichers Surfen nicht gleich kostenpflichtig sein.
Zuerst ist eine Unterscheidung zwischen Datenschutz und Datensicherheit wichtig.
Bei Datenschutz handelt es sich um den Schutz personenbezogener Daten. Dieser beginnt und endet nicht im Internet, doch hier finden sich besonders leicht Sicherheitslecks.
Der Schaden, der durch den Missbrauch personenbezogener Daten entstehen womöglich entsteht, kann enorm sein und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Bei Datensicherheit hingegen handelt es sich um den Schutz aller Daten. Auch hier empfiehlt es sich, als Nutzer vorausschauend zu sein, denn auch mit weniger sensiblen Daten lässt sich viel Unsinn anrichten.
Auch der Gesetzgeber hat die Wichtigkeit der Integrität der Daten erkannt und hat umfassende Gesetze zu deren Schutz erlassen (Siehe bspw. DSGVO und Telemediengesetz). Aber auch als Einzelperson kann man für besser gesicherte Datentransfers sorgen. Diese Maßnahmen fallen unter den Begriff IT-Sicherheit.
Der erste Schritt wäre, bei allen Anwendungen auf aktuelle Versionen achten und Updates zu installieren. Nur so können bekanntgewordene Sicherheitslücken geschlossen werden. Überlegen Sie sich, welche Programme tatsächlich genutzt werden und löschen Sie dementsprechend. Wägen Sie bei Programmen den Risiko-Nutzen-Faktor ab. Programme wie Flashplayer haben in der Vergangenheit für Kontroversen gesorgt, da durch „Hintertürchen“ enorme Sicherheitslücken entstanden sind. Allerdings funktionieren viele Seiten oder Anwendungen nicht ohne dieses Tool. Eine sorgfältige Abwägung bei solchen Programmen ist also wichtig.
Weiter ist es wichtig, in gute Firewalls und Schutzprogramme zu investieren. Natürlich kosten diese in der Regel Geld, aber die Investition lohnt sich, da kostenpflichtige Programme in der Regel einen umfassenderen Schutz bieten (z.B. Echtzeitschutz während des Surfens).
Das Nutzen von Software mit Sandbox-Prinzip empfiehlt sich ebenfalls. Dabei handelt es sich um Einstellungen bzw. Funktionen bei Anwendungen, die eine übergreifende Kommunikation (Austausch oder Abfangen von Daten) verschiedener installierter Programme untereinander verhindert. (Bildlich gesprochen können die Programme nur in dem für sie zugelassenen Sandkasten spielen).
Eine schnelle und einfache Methode, Daten nicht geballt an einem Ort zu haben, ist die Nutzung mehrerer Nutzerprofile bei Browsern. Vielen Usern ist nicht bekannt, dass man bei den gängigen Browsern mehrere Profile anlegen kann, die man dann wiederum individualisieren und an die entsprechenden Anforderungen angepasst werden können.
In Bezug auf Datensicherheit ist nichts so hilfreich, wie der gesunde Menschenverstand. Einige kritische Fragen an der richtigen Stelle könnten einem eine Menge Ärger ersparen, wie „macht diese E-Mail tatsächlich Sinn?“ / „Erwarte ich von diesem Absender eine Mail?“ / „Kenne ich diesen Absender und vertraue ich ihm?“. Beim Umgang im E-Mail-Verkehr ist Achtsamkeit unerlässlich in Bezug auf die Datensicherheit, denn mittlerweile werden Phishing-Mails so professionell aufgezogen, dass sie sogar Fachleute täuschen können. Beim Herunterladen von Daten und Dokumenten immer auf seriöse Quellen achten und bei Links lohnt sich ein Blick ins untere linke Eck des Bildschirms, denn wenn man den Mauszeiger über dem Link schweben lässt – ohne zu Klicken – so erscheint dort die URL des Links. Wenn diese kein HTTPS eingebettet hat, bzw. vom Anbieter des Links abweicht sollten die Alarmglocken schrillen.
Oft erwähnt aber deswegen nicht weniger wichtig, ist die Nutzung sicherer Passwörter. Sichere Passwörter bestehen sowohl aus Groß- als auch Kleinschreibung, Ziffern und Sonderzeichen, benötigen eine Länge von mindestens acht Stellen und sollten regelmäßig gewechselt und zusätzlich nicht universell genutzt werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, Passwörter nicht im Browser zu speichern, sondern Verwaltungsprogramme dafür zu nutzen.
Des Weiteren kann man nicht genug betonen, wie wichtig es ist, regelmäßig Back-Ups von Daten und Informationen zu erstellen. Sollte sich dann Schadsoftware trotz Bemühungen auf den PC einschleichen und Daten verschlüsseln oder löschen, so kann man den Schaden in Grenzen halten. Dafür muss man zwar keine speziellen Tools verwenden, aber diese erleichtern die Organisation und die Erstellung solcher Back-Ups. Ein gutes Beispiel hierfür ist Mikrosoft, die ein tägliches Back-Up in eine persönliche Cloud anbieten.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Unternehmen alle Datenschutz-Anforderungen erfüllt kontaktieren Sie uns einfach.
Wir helfen Ihnen gern!