Mirko Tasch
Datenschutzbeauftragter
Es gibt zahlreiche Seminare, Kurse und Online-Schulungen der verschiedensten Anbieter, in denen man eine Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten machen kann. In den meisten Fällen gibt es im Nachgang auch eine Abschlussprüfung mit einem Zertifikat zum Nachweis des benötigten Fachwissens. Entsprechende Präsenz-Seminare und Kurse dauern in der Regel 5 Tage, wobei am letzten Tag direkt die Prüfung stattfindet, die meist als Multiple-Choice-Aufgaben aufgebaut sind. Nach bestandener Prüfung erhält man dann sein Zertifikat als Datenschutzbeauftragter.
Auch wenn man die Prüfung erfolgreich bestanden hat und ein Zertifikat als Datenschutzbeauftragter hat, mit dem man sein Fachwissen nachweisen kann, heißt dies nicht, dass man gleich als Datenschutzbeauftragter seine Dienste anbieten kann. Nun zert. Datenschutzbeauftragter ist es nicht anders als in anderen Berufen.
Ein wichtiger Bestandteil neben dem theoretischen Teil ist die Praxis-Erfahrung, die den meisten Datenschutzbeauftragten direkt nach dem bestandenen Kurs fehlt. Dazu kommen Vorlagen und Tools, die die Arbeit als Datenschutzbeauftragter erleichtern und die jeder Datenschutzbeauftragte benötigt.
TIPP:
Setzen Sie sich mit einem Kollegen in Verbindung und fragen Sie ihn oder sie, wie man am Besten im Datenschutz in einem Unternehmen vorgeht. Wo fängt man in der Praxis an, auf was sollte man achten und wo ganz speziell das Augenmerk drauflegen? Ggf. gibt es auch die Möglichkeit am Anfang mit dem Kollegen einmal mitzulaufen und die Praxiserfahrung in einem Projekt zu sammeln, dass eine Kollege durchführt.
Als Datenschutzbeauftragter muss man sich stetig weiterbilden, um auch zukünftig das Fachwissen nachweisen zu können. Dies kann dadurch erfolgen, in dem man an Seminaren teilnimmt, zu Konferenzen geht oder auch weiterführende Weiterbildungen macht.
Es gibt zum Beispiel spezielle Weiterbildungen für externe Datenschutzbeauftragte, Beschäftigtendatenschutz, Datenschutz im Gesundheitswesen und noch viele weitere Spezialisierungs-Lehrgänge im Datenschutz bis zum Datenschutz-Auditor.
Ein Datenschutzbeauftragter muss verschiedenste Qualifikationen haben. Er ist Berater und Organisator, Projekt- und Krisenmanager, Kümmerer und Fachexperte in verschiedensten Bereichen.
Grundsätzlich sollte ein Datenschutzbeauftragter zuverlässig sein und eine Standfestigkeit haben um ggf. seine fachliche Meinung auch vertreten zu können. Es passiert regelmäßig, dass Geschäftsführungen, Abteilungsleiter oder Projektleiter den Datenschutzbeauftragten dazu drängen einen Prozess freizugeben, der ggf. nicht ganz datenschutzkonform ist. In diesem Fall ist es wichtig, dass dieser dann seinen Standpunkt neutral, fest und eindeutig verteidigt. Nur so kann ein Datenschutzbeauftragter seinen Beruf richtig ausüben. Die persönliche Qualifikation muss ein DSB mitbringen und kann diese in der Regel nicht in Kursen erlernen bzw. nur sehr schwer.
Gesetze zu lesen, zu interpretieren und Kommentare zu verstehen ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit eines Datenschutzbeauftragten. Die EU-DSGVO, das BDSG und zahlreiche andere Gesetze beinhalten datenschutz-relevante Artikel und Paragraphen, die ein Datenschutzbeauftragter verstehen muss um deren Umsetzung im Unternehmen zu gewährleisten. Juristen, die auch die Position als Datenschutzbeauftragte übernehmen, haben es in diesem Fall selbstverständlich einfacher, da dies zu ihrer täglichen Arbeit gehört. Alle Nicht-Juristen, die den Beruf als Datenschutzbeauftragten wahrnehmen wollen, müssen dies über entsprechende Seminare und Kurse erlernen.
Viele Datenschutzbeauftragte kommen aus der IT. Dem entsprechend fällt es diesen Datenschutzbeauftragten leichter eine Datenschutz-Bewertung von IT-System und anderen technischen Maßnahmen zu erstellen bzw. entsprechende Anforderungen an die IT und die IT-Sicherheit zu stellen um den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten. Juristen haben es in diesem Fall in der Regel schwerer, da sie dieses Knowhow entweder über Kurse und Lehrgänge erst aufbauen müssen oder einen Kollegen hinzuziehen müssen, der diesen Bereich für sie übernimmt.
TIPP: Wenn Sie weder aus dem juristischen oder dem IT-Bereich kommen, wird es Ihnen sehr schwer fallen den Beruf als Datenschutzbeauftragten schnell wahrnehmen zu können. Es gibt entsprechende Kurse von Veranstaltern, die sich darauf spezialisiert haben, dieses Knowhow tiefgehender zu vermitteln. Ggf. macht es auch hier Sinn, erst einmal als Trainee bei einem Kollegen mitzulaufen um das fehlende Wissen aufzubauen.
Ein Datenschutzbeauftragter muss die gesamte Organisation eines Unternehmens verstehen um die Zusammenhänge von Strukturen und Prozessen zu verstehen. Nur dadurch kann ein einheitlicher strukturierter Datenschutz im Unternehmen aufgebaut werden. Entsprechendes organisatorisches Wissen über die Struktur von Unternehmen muss erworben werden.
Als Datenschutzbeauftragter agiert man sehr oft in Projekten und auch der Aufbau des Datenschutzes ist ein Projekt, welches entsprechend der Unternehmensgröße kleiner oder größer sein kann. Aus diesem Grund ist grundlegendes Wissen im Projektmanagement unabdinglich. Entsprechende Projektmanagementkurse und Zertifizierungslehrgänge gibt es von zahlreichen Anbietern.
Ein Teil des Fachwissens stellt auch das Branchenwissen dar, welches notwendig ist, wenn man als Datenschutzbeauftragter in einem Unternehmen tätig wird. Meist ist dies ein wichtiges Thema für externe Datenschutzbeauftragte, da interne DSBs normalerweise die Branche bestens kennen.
Extern bestellte Datenschutzbeauftragte sollten sich entsprechendes Branchenwissen am Besten schon vor der offiziellen Bestellung aneignen um auch beurteilen zu können, was im Unternehmen wirklich notwendig ist zum Beispiel in Bezug auf die technischen und organisatorischen Maßnahmen und die in der Branche wichtigen Prozesse. Ist dieses Knowhow am Anfang nicht vorhanden muss dies schnellstens angeeignet werden, da ansonsten das Fachwissen in Frage gestellt werden könnte.
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