Klaus Reinhard
Datenschutzbeauftragter
Es gibt zwischenzeitlich mehr Smartphones als Menschen in Deutschland. Geschuldet ist dieser Umstand unter anderem auch, dass viele ein berufliches Zweitgerät besitzen. Bei diesen Geräten unterstützt im Regelfall ein Mitarbeiter der IT-Abteilung den Nutzer bei Fragen zum Gerät und der Installation der Apps. Besonderes Augenmerk ist jedoch dann gefragt, wenn der Mitarbeiter das geschäftliche Gerät auch privat nutzen darf, oder wenn der Mitarbeiter sein privates Mobilgerät auch dienstlich verwendet. Für diesen Fall ist eine schriftliche Regulierung unbedingt erforderlich, um sowohl Datenschutzkonformität als auch der IT-Sicherheit Genüge zu tun.
Über die Beliebtheit von Smartphones muss man kein Wort mehr verlieren. Doch sollte auch bei deinen Geräten der Datenschutz in der Technik nicht vernachlässigt werden. Telefonieren ist längst nicht mehr der Hauptzweck der kleinen und handlichen Rechengiganten. Allein 2018 gab es in Deutschland rund 134 Millionen dieser Geräte und noch immer gehen die Zahlen nach oben (Quelle Wikipedia). Die Anforderungen an die Technik werden dabei immer größer.
Immer größere und schnellere Speicher und Recheneinheiten. Kameras mit Auflösungen, die Ausdrucke im Wandgröße erlauben würden. Alle nutzen Chat, sogenannte soziale Medien sind allgegenwärtig und das Wissen der Welt ist immer nur ein Klick entfernt.
Natürlich hat die Bequemlichkeit einen Preis, nicht umsonst sind personenbezogene Daten das „Gold“ des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts. Die Frage die der Nutzer sich, bei allen Vorteilen, die bestehen, stellen sollte ist was ihm seine Daten wert sind.
Es tummeln sich eine Unzahl von mobilen Geräten auf dem Markt. Neben den zwei Marktbeherrschern liefern sich viele weitere Hersteller einen Kampf um Marktanteile. Einen Blick auf die Sicherheit der Geräte sollte der eigenverantwortliche Nutzer wagen. Unerheblich um welches Gerät es sich handelt, ein paar Grundregeln sollten stets beachtet werden.
Das GPS des Mobilgerätes sollte, insofern ich das nicht aktuell nutze, immer ausgeschaltet sein. Ein Nebeneffekt ist, dass hier auch die Batterie geschont wird. Ebenso sollte standartmäßig das Bluetooth und WLAN deaktiviert sein. Es ist nett im Kino, im Laden oder im Gasthof aktuelle Informationen und Zugriff ins Netz zu bekommen. Aber in gleicher Art und Weise, könnten auch unbefugte Zugang zum Mobilgerät erhalten.
Das eine Zugriffssperre auf dem Gerät aktiviert ist, versteht sich von selbst. Aus Bequemlichkeit verlassen sich viele Zwischenzeitlich auf Fingerprint und Gesichtserkennung, Sicher sind diese jedoch nach wie vor nicht, wie viele Tests bewiesen haben. Nach wie vor empfiehlt sich eine ausreichend große Pin (6 Zahlen +X) oder ein Passwort (mindestens 8 Zeichen)
Ähnlich der Hardware teilen sich auch bei den Betriebssystemen die zugehörigen beiden Hersteller das Gro des Marktes. Android und IOS sind die Marktherrscher in diesem Bereich. In die Karten schauen lassen sich beide Hersteller nicht, so dass hier Maßnahmen möglich, jedoch auch begrenzt sind. Egal ob Betriebssystem oder Apps, bei den Zustimmungen hat man als Anwender keine Wahl. Zustimmen oder nicht nutzen ist das was bleibt. Zum Glück lassen sich jedoch oft nachträglich einige Einstellungen anpassen. Hierzu sollte man jedoch schon etwas affin in der Anwendernutzung sein, oder zumindest jemanden kennen, der dies ist.
Bei allen Betriebssystemen Bei allen Betriebssystemen kann in der App-Einstellung des Systems eingestellt werden, das beispielsweise eine GPS-Ortung nur möglich ist, wenn ich die passsende App gestartet habe.
Die laufenden Apps sollten nach Nutzung nicht nur weggedrückt, sondern richtig geschlossen werden. Generell sollten die Zugriffsrechte alles Apps überprüft und ggf. angepasst werden. Ebenso können und sollten temporäre Dateien der Geräte regelmäßig gelöscht werden.
Einer der einfachsten und besten Tipps ist es einfach mal das Gerät aus- und wieder ein zu schalten. Dabei werden alle zwischengespeicherten Daten gelöscht, es werden die gespeicherten Standardeinstellungen wiederhergestellt und alle offenen Apps werden beendet.
Auch wenn es sich hier nur um vermeintlich kleine Maßnahmen handelt, erhöht sich das Schutz-Potenzial um 70%.
Und das ohne das ein Großer Aufwand nötig wäre. Was übrigens auch bei Mobilgeräten gilt, das Betriebssystem und die Apps sollten alle Updates erhalten sobald der Hersteller diese veröffentlicht. Bitte aber nach dem Update einer App die Einstellungen wieder prüfen, da hier sonst wieder die Einstellungen des Herstellers gelten.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Unternehmen alle Datenschutz-Anforderungen erfüllt kontaktieren Sie uns einfach.
Wir helfen Ihnen gern!